Macs, insbesondere Laptops wie das MacBook Pro und das MacBook Air, verfügen über ausgeklügelte Kühlsysteme, die sicherstellen sollen, dass sie nicht überhitzen. Die meisten von uns haben dennoch schon einmal erlebt, dass der Mac heiß wird, die Lüfter hochdrehen und die Leistung des Mac nachlässt. Meistens sind das die einzigen Symptome. In seltenen Fällen kann eine Überhitzung jedoch auch zu physischen Schäden an den Komponenten führen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie tun können, wenn Ihr Mac heiß wird und wie Sie dies von vornherein vermeiden können.
Warum wird mein MacBook heiß?
Die Überhitzung des MacBook kann ganz verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen sind:
1. Zu starke Beanspruchung der CPU
Je intensiver die Prozessorkerne Ihres Mac arbeiten, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich erhitzen und zu einer Überhitzung beitragen. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Ihr Mac langsamer wird, wenn Sie sowohl einen Browser als auch ein Programm zur Videobearbeitung öffnen. Das liegt daran, dass diese Programme in der Regel viele Prozesse ausführen und die Verarbeitungskapazität Ihres Mac stark beanspruchen. Ihr Mac versucht alle Aufgaben zu bewältigen und kommt dabei (sprichwörtlich) ins Schwitzen und läuft heiß.
Prüfen Sie die Temperatur der CPU
Es gibt ein beliebtes kostenloses Tool in CleanMyMac, das die CPU-Auslastung auf dem Mac analysiert. Wir sind insbesondere an der CPU-Temperatur interessiert. Ist sie noch im grünen Bereich?
Die normale CPU-Temperatur liegt irgendwo zwischen 45 und 66 Grad Celsius.
So können Sie Ihren Mac schnell überprüfen:
- Laden Sie CleanMyMac kostenslos herunter.
- Klicken Sie auf das kleine iMac-Symbol in der oberen Menüleiste.
- Schauen Sie sich die Registerkarte CPU im angezeigten Dashboard an.
Hier sehen Sie, welche Programme die Top-Speicherfresser sind. Das Ergebnis könnte Sie überraschen.
2. Hohe Umgebungstemperatur
Macs sind so konzipiert, dass sie ganz unterschiedlichen Temperaturen standhalten. Extreme Hitze kann Ihrem Computer jedoch schaden. Aus diesem Grund empfiehlt Apple, den Mac bei einer Umgebungstemperatur zwischen 10° und 35° C (50° und 95° F) zu verwenden. Wenn Sie Ihr MacBook direktem Sonnenlicht aussetzen, kann dies die Lebensdauer Ihres Geräts erheblich verkürzen und zudem gefährlich sein.
3. Verstopfte oder blockierte Lüfter
Wir alle lieben es, unsere Macs im Bett zu benutzen, aber Ihre kuschelig warme Decke kann der Grund dafür sein, dass Ihr MacBook Pro heiß läuft. Bei den Macs mit Lüftern dienen die Lüftungsschlitze auf der Rückseite dazu, die warme Luft von den Komponenten im Inneren des Gehäuses wegzublasen. Wenn die Lüftungsöffnungen verstopft oder blockiert sind, kann die warme Luft nicht entweichen.
4. Malware
Malware ist auf einem Mac nur schwer zu erkennen, aber sie kann still und heimlich intensive Prozesse ausführen, so dass Ihr Mac heiß wird. Browser-Hijacker, Adware und Backdoors sind gängige Bedrohungen. Überprüfen Sie Ihren Mac also auf diese Schädlinge, wenn Sie das Gefühl haben, dass er sich ohne ersichtlichen Grund aufheizt.
5. Eingefrorene oder nicht reagierende Programme
Alle Programme frieren hin und wieder ein und machen sich durch den Wartecursor auf dem Mac bemerkbar. Aber selbst eingefrorene Programme verbrauchen Speicherplatz. Wenn ein Programm nicht reagiert, setzt Ihr Mac viele CPU-Ressourcen ein, um es zu reparieren, was wiederum den Prozessor aufheizt.
Von all diesen Ursachen ist die erste bei weitem die häufigste. Sie sollten aber auch die anderen vier nicht ignorieren. Machmal reicht es schon, wenn Sie Ihr MacBook von Ihrem Schoß auf eine harte Unterlage stellen, um die Lüfter frei arbeiten zu lassen. Ebenso kann Staub im Inneren des Gehäuses die Lüfter beeinträchtigen und verhindern, dass sie richtig kühlen. Wenn Ihr Mac schon ein paar Jahre alt ist, werden Sie schockiert sein, wie viel Staub durch die Lüftungsschlitze eindringen kann!
MacBook wird heiß – schnelle Lösungen
Wenn Ihr MacBook heiß wird, hängt die Maßnahme von der Ursache der Überhitzung ab. Da die häufigste Ursache eine überlastete CPU ist, fangen wir dort an.
1. Überprüfen Sie die CPU-Auslastung und beenden Sie ressourcenintensive Programme
Wenn Ihr Mac heiß läuft, sollten Sie zuallererst die CPU-Auslastung überprüfen. Dazu benötigen Sie kein zusätzliches Programm, sonderen lediglich die Aktivitätsanzeige Ihres Mac:
- Öffnen Sie die Aktivitätsanzeige (Finder > Programme > Dienstprogramme).
- Wählen Sie den CPU-Tab.
Hier sehen Sie alle Ihre Programme und Prozesse aufgelistet; die besonders CPU-intensiven stehen ganz oben.
Sie können diese intensiven Programme ganz einfach beenden: Wählen Sie den Prozess oder das Programm aus und klicken Sie auf die Schaltfläche „X“. Bestätigen Sie die Eingabe.
2. Schließen Sie Browser-Tabs, die Sie nicht verwenden
Viele offene Browser-Tabs gehören zu den häufigsten Ursachen für einen überlasteten Mac, insbesondere wenn Sie Chrome verwenden. Jeder geöffnete Tab verwendet Speicherplatz und verbraucht CPU-Zyklen. Je mehr Sie also geöffnet haben, desto mehr CPU-Zyklen und Energie verbrauchen Sie. Schließen Sie die Tabs, die Sie nicht benötigen, und setzen Sie stattdessen Lesezeichen für die Webseiten.
3. Überprüfen Sie Ihre Anmeldeobjekte und Start-Agenten
Anmeldeobjekte sind Programme, die direkt beim Start Ihres Mac geöffnet werden. Normalerweise sind wir so beschäftigt, dass wir diese Anmeldeobjekte gar nicht bemerken. Aber Ihr Mac merkt sie sehr wohl – er läuft heiß, weil er nicht alle Programme gleichzeitig bedienen kann. Schauen Sie sich an, welche Anmeldeobjekte Sie aktiviert haben:
- Klicken Sie im Apple-Menü auf „Systemeinstellungen“.
- Wählen Sie „Benutzer:innen & Gruppen“.
- Wählen Sie den Tab „Anmeldeobjekte“.
Hier finden Sie alle Programme, die beim Starten Ihres Mac geöffnet werden. Sie brauchen nicht alle? Wählen Sie das Programm aus und klicken Sie auf die Schaltfläche „X“, um es zu entfernen. Fertig!
Es lohnt sich auch, sich die Start-Agenten genauer anzusehen. Diese Programme arbeiten immer im Hintergrund und führen Routineaufgaben aus. Chrome hat beispielsweise einige Start-Agenten, die ständig auf Ihrem Mac laufen, um sicherzustellen, dass die Google-Dienste ordnungsgemäß funktionieren. Aber auch sie können den Prozessor belasten. Wie können Sie überprüfen, welche Start-Agenten bei Ihnen laufen?
- Öffnen Sie den Finder und klicken Sie oben in der Menüleiste auf „Gehe zu“.
- Wählen Sie „Gehe zu“ > „Gehe zum Ordner...“
- Geben Sie ein:
/Library/LaunchAgents
Sie sehen dann einen Ordner mit der Liste aller Start-Agenten.
In der Library ist es riskant, selbst etwas zu löschen. Wir verwenden daher lieber CleanMyMac, um Anmeldeobjekte und Start-Agenten schnell zu finden und zu entfernen. Dieses Programm hilft zudem dabei, Systemreste zu entfernen und Speicherplatz freizugeben. Das ist hilfreich, wenn Ihnen der Platz auf Ihrem Mac ausgeht.
- Laden Sie die kostenlose Version der App hier herunter.
- Installieren und öffnen Sie die App und klicken Sie auf „Leistung“.
- Führen Sie einen schnellen Scan durch und klicken Sie auf „Alle Aufgaben anzeigen“.
- Klicken Sie nun auf „Anmeldeobjekte“ und wählen Sie die Elemente aus, die Sie deaktivieren möchten.
- Klicken Sie auf „Entfernen“.
- Wiederholen Sie diese Schritte für Hintergrundobjekte.
So schnell und einfach können Sie Ihren Speicher entlasten. Die App ist übrigens von Apple notarisiert, d. h. sie hat die Sicherheitsprüfung bestanden und Sie können sie bedenkenlos verwenden.
4. Beenden Sie nicht genutzte Programme
Auch wenn es so aussieht, als würden einige Programme nicht viel tun, verbrauchen sie doch einiges an Rechenleistung. Sie verbrauchen wahrscheinlich CPU-Zyklen und führen Hintergrundaufgaben aus, die das System belasten können. Mit diesem Trick können Sie alle aktiven Programme auf Ihrem Mac schnell identifizieren und schließen:
- Drücken Sie Alt-Befehl-Escape.
- In dem daraufhin angezeigten Fenster sehen Sie alle aktiven Programme. Wählen Sie das Programm, das Sie schließen möchten, und klicken Sie auf „Sofort Beenden“.
Nutzen Sie diesen kleinen Trick, wenn Ihr Mac heiß läuft – das Schließen nicht genutzter aktiver Programme entlastet die CPU.
5. Setzen Sie den SMC zurück
Der System Management Controller ist unter anderem für das Belüftungssystem Ihres Mac zuständig. Wenn Ihr Mac ohne Grund heiß läuft, hilft vielleicht das Zurücksetzen des SMC.
Macs mit einer herausnehmbaren Batterie:
- Schalten Sie Ihren Mac aus und nehmen Sie die Batterie heraus.
- Halten Sie den Ein-/Ausschalter 5 Sekunden lang gedrückt.
- Setzen Sie die Batterie wieder ein.
- Fahren Sie Ihren Mac hoch.
Macs mit einer nicht herausnehmbaren Batterie:
- Schalten Sie den Mac aus.
- Drücken Sie Umschalttaste-Steuerung-Alt (Option), und während Sie diese 4 Tasten gedrückt halten, drücken Sie zusätzlich die Ein-/Ausschalttaste.
- Halten Sie alle 4 Tasten für 10 Sekunden gedrückt und lassen Sie sie dann los.
- Schalten Sie den Mac mit dem Ein-/Ausschalter ein.
Desktop-Macs:
- Schalten Sie den Mac aus.
- Ziehen Sie das Netzkabel heraus und warten Sie 15 Sekunden lang.
- Stecken Sie das Netzkabel wieder ein.
- Warten Sie 5 Sekunden und schalten Sie Ihren Mac ein.
6. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht
Wenn Ihr MacBook Air oder MacBook Pro heiß wird, sollten Sie einen kühleren Ort aufsuchen oder die direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Die Raumtemperatur oder das direkte Sonnenlicht tragen zur Überhitzung bei. Platzieren Sie Ihr MacBook Air oder MacBook Pro zudem auf einer harten, kühlen Unterlage statt auf Ihrem Schoß, damit die Lüftungsschlitze nicht blockiert werden.
7. Säubern Sie Ihren Mac
Staub und Ablagerungen können die Lüfter Ihres Mac stark beeinträchtigen. Wenn Ihr Mac also ständig überhitzt, sollten Sie ihn gründlich reinigen. Mit einer Dose Druckluft können Sie die schwer zugänglichen Ecken Ihres Mac reinigen: Sie müssen nur die untere Abdeckung entfernen und die Luft in die Lüftungsschlitze sprühen. Nehmen Sie dann ein Mikrofasertuch und wischen Sie den Staub vorsichtig weg. Bringen Sie die untere Abdeckung dann wieder an.
Wenn Sie sich nicht zutrauen, die Abdeckung selbst zu entfernen, können Sie einen Termin an der Genius Bar vereinbaren, um die Lüfter Ihres Mac reinigen zu lassen.
8. Führen Sie Wartungsarbeiten durch
Wenn Sie keine Zeit haben, diese Leistungsoptimierungen vorzunehmen und der Ursache für die Überhitzung Ihres Mac auf den Grund zu gehen, gibt es eine schnellere Lösung: CleanMyMac, die oben bereits erwähnte App, verfügt über ein Leistungsmodul mit zahlreichen Funktionen, die Ihnen bei allen möglichen Mac-Problemen helfen.
- Öffnen Sie CleanMyMac (laden Sie die App von der offiziellen Seite herunter).
- Klicken Sie auf „Leistung“ und führen Sie einen Scan durch.
- Klicken Sie auf „Aufgaben ausführen“.
- Sie können auch auf „Alle Aufgaben anzeigen“ klicken, um die Aufgaben auszuwählen, die Sie ausführen möchten.
Sie können auch andere Funktionen wie „Arbeitsspeicher freigeben“ und „Zugriffsrechte reparieren“ ausführen, um Fehler zu beseitigen und Bugs auf dem Mac zu beheben.
9. Aktualisieren Sie Ihren Mac
Mit jedem Software-Update veröffentlicht Apple Korrekturen für Leistungsprobleme auf dem Mac. Vielleicht wurde das Problem der Überhitzung Ihres Mac bereits mit der neuesten macOS Version behoben? Prüfen Sie, ob Ihr Mac auf dem neuesten Stand ist:
- Gehen Sie zum Apple-Menü > Über diesen Mac.
- Klicken Sie auf „Softwareupdate“.
- Wenn eine Aktualisierung verfügbar ist, klicken Sie auf „Jetzt aktualisieren“.
10. Verwalten Sie die Grafikeinstellungen (GPU)
Unser letzter Tipp: Verhindern Sie, dass Ihr MacBook heiß wird, indem Sie die Grafikeinstellungen (GPU) anpassen. Einige ältere Macs sind nämlich mit zwei Grafikkarten ausgestattet und dadurch besonders ressourcenhungrig. Das ist eine gute Option für alle, die grafikintensive Spiele spielen oder ihren Computer zum Rendern von Videos verwenden. Allerdings führt dies häufig zu einer Überhitzung des Mac.
Folgen Sie diesen Schritten, um das Problem zu beheben:
- Öffnen Sie die Systemeinstellungen > Batterie.
- Klicken Sie nun auf „Optionen“ und aktivieren Sie die automatische Grafikumschaltung. Wenn Sie diese Option nicht sehen, dann hat Ihr Mac nur eine Grafikkarte und der Tipp ist in Ihrem Fall nicht anwendbar.
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die zu einer Überhitzung Ihres Mac führen können – von fehlerhaften Programmen, die die CPU zu stark belasten, über blockierte Lüftungsschlitze oder nicht funktionierende Lüfter bis hin zur Raumtemperatur. Unabhängig von der Ursache gilt: Eine Überhitzung kann Ihren Mac beschädigen. Aber jetzt wissen Sie, wie Sie verhindern können, dass Ihr Mac heiß wird. Wenn Sie die oben genannten Ratschläge beachten, minimieren Sie das Risiko einer Überhitzung und Sie stellen sicher, dass Ihr Gerät einwandfrei funktioniert.
